Schweres schwarzes Tuch segelt durch die Dämmerung
Es ist zu Besuch, gedankenlos und trüb
Mit Blindheit geschlagen, traumhaft unbedacht
legt es sich um eine Welt, bedeckter als die Nacht
Es ist tot, aber vielleicht kann es mich hören
Und alles, was ich geltend mache, wird es zerstören
Ernster geht es nicht, wenn auch in heiterer Gestalt
Dunkler als das Nichts, versteckt im Hinterhalt
Die Schattenwelt erhellt im Leben nicht, mein Freund
Sie wurde abgestellt und rundherum umzäunt
Ein Kinderschreck verstummt, Phantome machen kehrt
Der aufgebrachte Hund erreicht den Mittelwert
Erbarmungslose Relevanz, ganz ohne Kraftaufwand
Erhaltung ohne Firlefanz, ein wenig degoutant
Als Hüter der Befangenheit und Gönner der Gefahr
formt es die Aussichtslosigkeit zu einem Accessoire
Geschaffen und sogleich entronnen dem Lügenmärchenbuch
hat es die Willkür übernommen – das schwere schwarze Tuch
Ich kann jetzt nicht mehr stille sein und werde, wenn es geht,
mit einem Blick in Dein Gesicht ganz sachlich und konkret
Die Stadt, in der sich Häuser stapeln, wartet nur auf Dich
Und Träume, die den Kopf aufräumen, haben kein Gewicht
Dem Ende eines Tages verleihst Du Wachsamkeit
Wer Dir in Deine Fratze schaut, bleibt nimmermehr gescheit
Geschaffen und sogleich entronnen dem Lügenmärchenbuch
hat es die Willkür übernommen – das schwere schwarze Tuch
Andreas van der Wingen